Atommacht Frankreich fordert Ende des Dollars als Weltleitwährung: Staatschefs die das bisher versuchten, wurden durch die USA ermordet und die dazugehörigen Länder mit Krieg überzogen!
Die französische Regierung versucht scheinbar – nach den Milliardenstrafen gegen die Großbank PNB Paribas – den US-Dollar als Weltleitwährung abzulösen.
Der französische Finanzminister Michel Sapin sagte der FT, die Europäer sollten drüber nachdenken, ob es nötig sei, auch Handelsgeschäfte innerhalb Europas in Dollar abzuwickeln. Zuvor hatte der Chef der französischen Notenbank Christian Noyer am Freitag in einem Interview mit dem Magazin Investir gesagt, dass Frankreich erwägt, den US-Dollar als Leitwährung seiner Währungsreserven abzuschaffen.
In Frankreich werden in den letzten Wochen vermehrt Stimmen laut, den US-Dollar als Weltleitwährung anzugreifen. Als Reaktion auf die harten Milliardenstrafen die der französische Bank BNP Paribas von US-Behörden auferlegt wurden, stellt sich die französische Politik und Finanzinstitutionen auf eine entsprechende Haltungsänderung ein. Die abgestrafte Bank ist gemessen an ihrem Börsenwert 2011 die drittgrößte Bank der Französischen Republik. Für vermeintliche Dollar Geschäfte mit den US-sanktionierten Staaten Kuba, dem Iran und dem Sudan hat US-Generalstaatsanwalt Eric Holder vergangene Woche eine Geldstrafe in Höhe von neun Milliarden US-Dollar verhängt. Außerdem soll die Bank einige Zeit aus dem Dollar-System ausgeschlossen werden. Der Bank drohen Kursverluste und sogar Bankrott.
Als direkte Reaktion meldete sich der Chef der französischen Notenbank Christian Noyer in einem Interview zu Wort. "Die Notenbanken werden zwangsläufig auf eine Diversifikation ihrer Reserven setzen müssen", so Noyer, "Denn es bestünden bei den Transaktionen in US-Dollar enorme Rechtsrisiken. Auslöser jener Risiken sei der Anspruch der Amerikaner, ihre eigenen Vorgaben für weltweite Transaktionen in US-Dollar durchzusetzen".
Auch andere scheinen in Frankreich eine ähnliche Richtung zu vertreten. Der französische Finanzminister Michel Sapin sagte der FT, "die Europäer sollten drüber nachdenken, ob es nötig sei, auch Handelsgeschäfte innerhalb Europas in Dollar abzuwickeln, wie etwa im Flugzeugbau." Der Vorsitzende des französischen Energie-Riesen Total, Christophe Margerie, sieht keinen ernsthaften Grund darin, warum der weltweite Öl-Handel in US-Dollar abgewickelt wird. "Stattdessen sollte der Euro den US-Dollar weitgehend ersetzen". Das sei auch möglich, wenn der Preis pro Barrel weiterhin in US-Dollar festgelegt werde. Die FT zitiert einen anonymen französischen Manager, der Sapin unterstützt: Man habe keine Lust, sich wegen der Dollar-Geschäfte den komplizierten US-Regeln und Kontrollen zu unterwerfen. Doch damit nicht genug. Am Donnerstag hatte der französische Finanzministervorgeschlagen, dass Europa seine monetären Transaktionen möglichst bald in Euro durchführen soll, meldet Bloomberg.
Hinter den Forderungen verbirgt sich aber nicht nur die Gefahr der Rechtsrisiken für europäische Banken. Die französische Wirtschaft ist seit Anfang der Euro-Krise massiv unter Druck geraten und hat mit schweren Problemen zu kämpfen. Ein starker Euro gegenüber dem US-Dollar schadet zwar erstmal dem französischen Export, kann aber der EZB deutlich mehr Möglichkeiten verschaffen. Würde der Euro jedoch stärker als Weltwährung genutzt, könnte die EZB die Märkte in anderen Regionen stärker mit Euro-Liquidität eindrigen. Dann würde das billige EZB-Geld endlich in der Realwirtschaft ankommen – wenn auch in anderen Teilen der Erde. Die dann entstehende Inflation würde den Euro abwerten und so der französischen Exportwirtschaft nutzen. Frankreich hatte diese Strategie zu Zeiten angewandt, als das Pfund Sterling und der Franc noch die Weltwährungen waren. Eingebunden in das Euro-System, ist Paris dieser Weg verwehrt.
Die enormen Rechtsrisiken, Strafen und Abhängigkeiten bewegten auch in den letzten Jahren die Russische Förderation und die Volksrepublik China dazu, den Dollar als Weltleitwährung abzuschaffen. In der Weltwirtschaft und an den Kapitalmärkten ist die Dominanz des Greenback bis jetzt jedoch ungebrochen: Mehr als die Hälfte aller grenzüberschreitenden Kredite und Finanzeinlagen lauten in Dollar. Und wenn täglich umgerechnet fünf Billionen Dollar an den Devisenmärkten die Hände wechseln, ist in 87 Prozent der Transaktionen die US-Devise beteiligt. Die Bankenstrafe für die BNP hat den Franzosen vor Augen geführt, wie stark die Welt nach wie vor am Dollar hängt. Finanzminister Sapin will für globale Transaktionen nun den Euro stärker ins Spiel bringen. Bei seinem Vorstoß wird er von der französischen Industrie unterstützt. Christophe de Magerie, Vorstand des Energieriesen Total, regt an, den Euro auch an den Rohstoffmärkten stärker zu etablieren. "Niemand hindert Wirtschaftsakteure daran, ihr Öl in Euro zu bezahlen, selbst wenn die weltweite Quotierung in Dollar ist", sagte de Magerie. "Eine Raffinerie kann den Ölpreis einfach in Euro umrechnen und die Bezahlung in Euro abwickeln." Auch andere französische Konzerne haben Unbehagen an der Dollar-Übermacht bekundet. Weil sie einen Großteil ihrer Produkte in Dollar verkaufen, fühlen sie sich in Regulierungsfragen zunehmend von Washington gegängelt. Frankreich steht nicht allein mit seiner Kritik am Dollar. Gerade Russland hatte zuletzt die globale Herrschaft des Dollar immer wieder verbal angegriffen. Auch Moskau bekam zu spüren, dass eine Leitwährung auch politische Macht bedeutet.So hatte die US-Regierung als Reaktion auf die Einverleibung der Krim einzelne russische Institute vom Dollar-Handel abgeschnitten. Und Washington hat mit weiteren Sanktionen gedroht. Da Rohstoffe in Dollar gehandelt werden, ist Russland beim Verkauf von Öl, Gas und Erzen auf die Nutzung der Weltleitwährung und damit das Wohlwollen der Amerikaner angewiesen. Moskau könnte nun versuchen, seine Exporte in Rubel oder Euro zu faktorieren.
Es ist unklar, wie realistisch der Vorstoß der Franzosen ist, die Dollar-Herrschaft abzulösen. Denn bislang konnten weder Washingtons Rekordschulden noch die US-Geldpolitik der Notenpresse dem Greenback etwas anhaben. Amerika dürfte noch eine Weile mit dem Dollar Politik machen. Das "exorbitante Privileg" prangerte bereits der frühere französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing in den 70er-Jahren an. Auch er war kein Freund des Dollar.
Tod von Muammar al-Gaddafi (Libyen) und Saddam Hussein (Irak)
Mit der Erdölförderung wurde Ende der 50er Jahre in der Zeit des Königs al-Senussi begonnen. „Vor 1969 waren 42 ausländische Erdölgesellschaften in Libyen tätig. Allein 22 US-amerikanische Gesellschaften vereinigten 87,5 % der gesamten libyschen Erdölförderung. In zähen Verhandlungen gelang es der neuen libyschen Führung, durch Preiserhöhungen und Nationalisierungsmaßnahmen eine bestimmte Verfügungsgewalt über Libyens Erdölressourcen zu erlangen. Seit September 1973 müssen sämtliche in Libyen tätigen Erdölkonzerne dem Staat eine mindestens 51%ige Beteiligung einräumen." (Länder der Erde; Köln 1981, 720 Seiten, S. 383) Ende der 70er Jahre bereits kontrollierte die Nationale Erdölgesellschaft etwa zwei Drittel der Erdölproduktion. Seit 1980 liegt der Staatsanteil bei 80 %. (Hanspeter Mattes, Libyen in D. Nohlen, F. Nuscheler, Handbuch der Dritten Welt, Bonn 1993, Bd. 6, S. 228)
Erdöl und Erdgas trugen in den letzten Jahren zu etwa drei Vierteln zum BIP Libyens von rund 60 Mrd. Dollar bei. Libyen hat mit nachgewiesenen 44,3 Milliarden Barrel die größten Erdöllagerstätten Afrikas. Das sind 3,3 Prozent der Weltreserven. (BP Statistical Review of World Energy, June 2010, 50 Seiten, S.6) Damit liegt das Land auf Platz 8 in der Welt. Aber das Potenzial wird als noch wesentlich höher eingeschätzt, weil längst nicht die gesamte Fläche und das Offshoregebiet exploriert sind. Nur etwa ein Drittel der Fläche ist bisher konzessioniert. Bei einem Rohölpreis von 115 Dollar je Barrel errechnet sich für Libyen ein Wert für die nachgewiesenen Ölressourcen von über 5 Billionen Dollar. Das ist das 83-fache des BIP. Der Wert der Erdgasvorkommen wird auf 500 Mrd. Dollar geschätzt.
Gaddafi war 1999 Initiator zur Bildung der Afrikanischen Union (AU), die dann 2002 aus der OAU hervorging. Libyen zahlt 15 Prozent des AU-Budgets und die Beiträge mehrerer kleiner afrikanischer Staaten. Insgesamt werden die libyschen Investitionen in Afrika auf 6 Mrd. Euro geschätzt. Die AU-Truppen in Somalia werden vor allem von Libyen finanziert. Mit 260 Millionen Euro ist Libyen einer der wichtigsten Anleger der Afrikanischen Entwicklungsbank. (Vgl. Erhard Crome, Der libysche Krieg des Westens, Berlin 2011, 76 Seiten, S. 18)
Aber die Pläne Gaddafis gehen weit darüber hinaus. Wenige Monate vor dem NATO-Angriff auf sein Land forderte er die arabischen und afrikanische Staaten auf, eine neue gemeinsame Währung einzuführen, um sich der Macht des Dollars und des Euros zu entziehen. Grundlage sollte der Gold-Dinar sein, der auf dem 144 Tonnen schweren libyschen Goldschatz beruht, der in der staatlichen Zentralbank lagert. Dieser Initiative waren bereits geheime diesbezügliche Konferenzen 1996 und 2000 vorausgegangen. Die meisten afrikanischen Länder unterstützten dieses Vorhaben. Sollte dies gelingen, wäre Frankreich der größte Verlierer, denn das bedeutete das Ende des CFA-Franc in den 14 frankophonen Ländern Afrikas, und damit auch das Ende der postkolonialen Kontrolle Frankreichs über diese. Drei Schlüsselprojekte hatte Gaddafi in Planung, die den Grundstein für eine afrikanische Föderation bilden sollten: Die Afrikanische Investmentbank im libyschen Sirte, die Afrikanische Zentralbank mit Sitz in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, sowie die für 2011 geplante Einrichtung des Afrikanischen Währungsfonds in Jaunde (Kamerun), der über einen Kapitalstock von 42 Milliarden Dollar verfügen soll. (Peter Dale Scott, Kopp Verlag, 5.5.11) Der Afrikanische Währungsfonds (AWF) soll unabhängig machen vom IWF. Libyen will 10 Milliarden, Algerien gar 16 Milliarden Dollar für den AWF zur Verfügung stellen. (Michel Collon, Den Krieg in Libyen verstehen,
Die in den USA eingefrorenen 30 Mrd. Dollar waren für die Schlüsselprojekte vorgesehen. Würde es zu einer afrikanischen Gemeinschaftswährung kommen, würde die Rolle des Petrodollars schwinden. Beobachter weisen darauf hin, dass Saddam Hussein kurz vor dem Angriff auf den Irak angekündigt hatte, das Öl nicht mehr in Dollar sondern in Euro abzurechnen.
Querverweise:
http://www.welt.de/wirtschaft/article129936271/Frankreich-will-den-Euro-zur-Weltwaehrung-machen.html
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