Hetze gegen Montagsdemonstranten: Anonymous enthüllt Identität des "Friedensdemo-Watch" Urhebers
Betroffene sollten Anzeige erstatten! Auf mehreren Dutzend Internet- und Facebookseiten wird seit Monaten gegen Besucher, Redner und Organisatoren der deutschlandweit stattfindenden Montagsdemo gehetzt. Auch Jutta Ditfurth, Mitbegründerin der Grünen, unterstütze aktiv diese Hetze und warb wochenlang intensiv für Seiten wie Friedensdemo-Watch oder Aluhut für Ken. Skandalös und nicht zu entschuldigen: Denn der verantwortlich für die zentral organisierte Hetzkampagne gegen Montagsdemonstranten ist Christian Bender, ein 24-Jähriger Rechtsterrorist der nachweislich in Verbindung mit deutschen Sicherheitsdiensten steht und der vor drei Monaten erst, am 13. März 2014, vom Schöffengericht Neunkirchen rechtskräftig verurteilt wurde.
»» Facebook Beitrag Jutta Ditfuhrt am 31.05.2014
»» Facebook Beitrag Jutta Ditfuhrt am 07.05.2014
Bender hatte ein Jahr zuvor im April 2013 für Aufsehen gesorgt, als einer breiten Öffentlichkeit mehrere von ihm unter dem Pseudonym „Volksfunk" veröffentlichte Videos auf einer neonazistischen Webseite bekannt wurden. In diesen Videos wird der Holocaust geleugnet, zur Befreiung des Holocaustleugners Horst Mahler und zum bewaffneten Kampf bzw. zu Terroranschlägen aufgerufen. Passend dazu erklärte Bender in einem seiner zahlreichen Videos detailliert und leicht verständlich den Bau von Splitterbomben. Ein Programm zur Berechnung der Sprengwirkung liefert er gleich mit.
»» Fernsehbericht über "Volksfunk" alias Christian Bender
Neben rechtsradikaler Propaganda und Videoanleitungen zum Bau von Splitterbomben veröffentlicht Bender auch regelmäßig Steckbriefe von Menschen, die von ihm als „Unliebsam", „Antifas" oder „Nazijäger" ausgemacht wurden mit Name, Anschrift und Fotos in seinen Videos und rief dazu auf, ihm weitere Daten über Personen zukommen zu lassen. Sein Publikum begrüßt Rechtsextremist Bender, der sein Gesicht offen vor der Kamera zeigt, in vielen Videos mit "Sieg Heil, Kameraden!" - vor einer eingeblendeten Hakenkreuzflagge.
Wie viele den Aufrufen von Jutta Ditfuhrt folgten und die Seite mit einem Klick auf "Gefällt mir" markierten ist unklar. Fakt ist: Mit jedem einzelnen Klick, übermittelte die als "links-links" einzuordnende Leserschaft von Ditfuhrt ihre Daten an den Rechtsterroristen Christian Bender. Was viele nicht wissen: Betreiber von Facebookseiten haben über die Statistikfunktion die Möglichkeit detailliert einzusehen, wer genau ihre Seite mit "Gefällt mir" gekennzeichnet hat. Damit hat Bender täglich Zugriff auf Dutzende neue Profile von Facebooknutzern inklusive Vor- und Nachnamen und abhängig von den Privatsphäre-Einstellungen dieser Nutzer, auch vollen Zugriff auf Fotos und Profildaten.
Verwandlung über Nacht:
Seit dem Gerichtsurteil am 13. März 2014 und der damit verbundenen Strafe von 14 Monaten Gefängnis auf Bewährung und 100 Sozialstunden hat Christian Bender offenbar eine wundersame Verwandlung durchlebt. Weg vom ideologisch motivierten Nazi, gewaltbereiten Bombenbauer und bekennende Hitlerfan, hin zum aufklärenden und antifaschistischen Wortführer, dessen Hetze sogar Wohlwollen und Gefallen bei Jutta Ditfuhrt, einer bekennenden Kommunistin und "Antideutschen" , findet. Und das alles von einem Tag auf den anderen. Ist das gaubwürdig? Nein!
Belegt ist: Christian Bender hatte schon lange Zeit vor Urteilsspruch im vergangen März Kontakt zum Staatsschutz und diversen Sicherheitsbehörden. Bereits vor über einem Jahr, am 30.04.2013, berichtet "Der Spiegel" über die Aktivitäten von Christian Bender.
Zitat:
[...] An der Durchsuchung waren neben der Staatsschutzabteilung auch Waffenexperten des saarländischen Landespolizeipräsidiums beteiligt. [...]
[...] Zuletzt veröffentlichte "Volksfunk" in einem rechtsextremen Videoportal namens TruTubeTV, dessen Server nach Behördenangaben in den USA steht, sogenannte "Outings" - bebilderte Steckbriefe vermeintlicher "Linker" und "Nazijäger", teilweise samt Adresse und Telefonnummer. Ein Betroffener sagte SPIEGEL ONLINE, er habe verschiedene Sicherheitsbehörden bereits vor zwei Jahren auf die verfassungsfeindlichen Aktivitäten des Mannes hingewiesen. Passiert sei aber bis vor kurzem nichts: "Ich bin mir sicher, dass ich das Bundeskriminalamt, das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Landesamt im Saarland kontaktiert hatte", so der 63-Jährige. Was mit den Hinweisen passiert sei, könne er "beim besten Willen nicht sagen." [...]
Zitat Ende.
»» 30. April.2013 - „Der Spiegel" über Christian Bender
»» Vollständiger Artikel unter: http://bit.ly/1uShHQr
Eine gegenwärtig nicht belegbare aber denkbare Tätigkeit Benders für den Verfassungsschutz wäre auch ein deutlicher Hinweis dafür, dass Bender durch das Schöffengericht Neunkirchen am 13. März 2014 lediglich zu 14 Monaten Gefängnis auf Bewährung und 100 Sozialstunden verurteilt wurde. Das Urteil steht im völligen Widerspruch zu den Taten Benders und dem dafür zu gängigen Mindeststrafmaß. Bender war angeklagt, sich aufgrund der Videos der Volksverhetzung, der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen sowie dem Aufruf zur Gefangenenbefreiung sowie dem Verstoß gegen das Sprengstoff– und Waffengesetz schuldig gemacht zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung wurden mehr als 200 g Schwarzpulver sowie zwei „Butterfly"- Messer sichergestellt. In der Hauptverhandlung räumte Bender dem Gericht alle Anklagepunkte vollumfänglich ein.
Die Staatsanwaltschaft plädierte damals auf eine Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens 2 Jahren sowie 250 Arbeitsstunden. Die Verteidigung stellte die Videos lediglich als „Provokation" aufgrund von „Unreflektiertheit" und „Vereinsamung" dar, darüber hinaus hätte der Angeklagte keine große kriminelle Energie gezeigt.
Bender´s Aussagen scheinen das Gericht "überzeugt" zu haben. Die Strafe fiel mit 14 Monaten Gefängnis auf Bewährung und 100 Sozialstunden deutlich geringer aus als gefordert. Auch in der Urteilsbegründung wurde wieder auf die im Umgang mit rechten Tätern bekannten Erklärungsmuster „fehlende Aufmerksamkeit" und „Einzeltäter" zurückgegriffen. Das mit den Videos verfolgte Ziel wären keine Straftaten, sondern Aufmerksamkeit und Anerkennung gewesen, erklärte der zuständige Richter. Darüber hinaus bestehe keine Wiederholungsgefahr, da er als „isolierter Täter" keiner Gruppendynamik ausgesetzt sei. An den Aussagen des Gerichts muss erheblich gezweifelt werden. Es ist nicht vorstellbar, dass ein Gericht tatsächlich dem Irrglauben unterliegt, dass Neonazis in Deutschland nur dann zu Mord und Totschlag fähig sind, wenn sie als Gruppe auftreten.
Für Typen wie Bender, die tagtäglich nach Aufmerksamkeit gieren und für die ein paar Minuten Ruhm im Internet alles bedeuten, stellt das Urteil eine empfindliche Strafe dar. Bender, der bis dahin jeden zweiten Tag Videos produzierte und online stellte, kann die "Bühne Internet" nicht mehr so selbstverständlich nutzen wie er das bisher gewohnt war - zumindest nicht für rechtsradikale Propaganda. Die Verherrlichung von Adolf Hitler und von nationalsozialistischen Gedankenguts, Hetze gegen Andersgläubige, Leugnung des Holocausts, Bereitstellung von Anleitungen zum Bau von Splitterbomben, Aufrufe zum Terrorismus und zur Befreiung von Sinnesgenossen aus deutschen Haftanstalten - Alles Themen mit denen sich Bender besonders gerne und ausgiebig beschäftigte. Aber auch auch alles Themen, die einen sofortigen Widerruf der Bewährung und somit 14 Monate Gefängnis zur Folge haben.
Die Produktion von Videos hat Bender bis heute nicht aufgegeben. Rief er noch vor einem Jahr zu Terroranschlägen auf, so ging er unmittelbar nach dem Urteil dazu über Videos auf Youtube zu verbreiten, in denen er versucht Verschwörungstheorien mittels naturwissenschaftlicher Grundlagen zu widerlegen. Ob sich Bender das "Feindbild Montagsdemo" selbst zu eigen machte oder möglicherweise von einer "übergeordneten Dienststelle" darauf aufmerksam gemacht wurde, ist nicht bekannt. Dokumentiert ist nur, dass Bender im April damit beginnt, regelmäßig Videos online zu stellen, die sich thematisch ausschließlich mit den Montagsdemos befassen. Darunter so amüsante Titel, zum Beipiel:
»» Jutta Ditfuhrt hat Recht!
»» Die Bundesrepublik Deutschland ist souverän!
»» Die antisemitischen Montagsdemos
Zeitgleich werden auf Facebook die ersten Seiten angelegt, die es sich ausschließlich zur Aufgabe gemacht haben die Montagsdemos und deren Teilnehmer zu diskreditieren und möglichst viele Facebooknutzer bewusst desinformieren hinters Licht zu führen.
Erstellt am 07. April 2014 - Friedensdemo-Watch
Erstellt am 14. April 2014 - Die Kentrail-Verschwörung
Erstellt am 04. Mai 2014 - Aluhut für Ken
Seit mit "Friedensdemo-Watch" im April die erste dieser Facebookseite online ging, kamen wöchentlich 3-5 neue Seiten dazu. Mittlerweile sind es mehrere Dutzend. Bender erweckt auf sämtlichen Seiten unmissverständlich den Eindruck, dass die Urheber im radikal linken Milieu zu vermuten sind. Dem widerspricht allerdings die Tatsache, dass von allen Seiten aus in schöner Regelmäßigkeit YouTube Videos von Bender veröffentlicht werden. Einen Fauxpas den sich die Antifa niemals erlauben würde, nachdem man maßgeblich dazu beigetragen hat, dass man Bender als Urheber der Bombenanleitungen überhaupt erst ermitteln konnte.
»» Nazi erklärt online Bombenbau – Polizei schaut zu!
»» „Volksfunk" vor Gericht
Unklar ist, aus welchen Grund Bender gegen Besucher der Montagsdemons hetzt. Möglicherweise hat das mit der Personalie Ken Jebsen zu tun. Auf dem YouTube Kanal von Bender finden sich jedenfalls zahlreiche Videos, in denen Bender seine vorhandene Abneigung gegenüber Jebsen propagiert. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Benders Videos zu Jebsen bereits veröffentlicht wurden, als es die Montagsdemos noch nicht gab. Benders Hetze auf YouTub, Faceboook und Twitter begann erst, nachdem Jebsen regelmäßig auf der Demo in Berlin sprach.
Denkbar ist nach wie vor auch, dass Bender als "bezahlter Troll" für den Verfassungsschutz tätig ist. Spätestens seit Edward Snowden ist bekannt , dass der deutsche Geheimdienst massenhaft internetaffine Nutzer rekrutiert und dafür bezahlt, dass diese auf die im Netz vorherrschende Meinung Einfluss nehmen - beispielsweise durch Abgabe entsprechender Kommentare auf Webseiten und in sozialen Netzwerken oder auch durch den Betrieb eines meinungsbildenden Blogs. Bei folgenden Seiten und Profilen ist äußerste Vorsicht geboten.
Seiten von Bender:
Profile von Bender:
Christian Bender
Alias Profile die Bender betreibt:
Dwight D. Durwood
Jacky Olsen
Norman Mitname
Malcolm Reynolds
Björn Glaser
Jack Silver
Paul Hansen
Anno AchSo-Achja
Alias: Roland Rieger
Alias: Norman Mitname
Arne Solderboy
Querverweise:
Fernsehbericht über "Volksfunk" alias Christian Bender
Nach Polizeirazzia bei Nazi: Terroraufruf und Bombenbauanleitung immer noch
Polizei entdeckt Waffen bei Neonazi
Razzia im Saarland: Polizei findet Waffen bei Hitler-Fan
Nazi ruft öffentlich zu Terroranschlägen auf
Christians Benders Vergangenheit als Volksfunk
„Volksfunk" vor Gericht
Verschiedene Beiträgge über Christian Bender auf
Nazi erklärt online Bombenbau – Polizei schaut zu!
„Volksfunk" vor Gericht
Man kann das, was hier behauptet wurde, nicht so stehen lassen. Der Anonymous, der die Idientität von Christian Bender offenbart hat, hat mit der weltweiten Bewegung Anonymous nicht das geringste zu tun. Er ist namentlich bekannt und verdient sein Geld u. a. mit dem Liken von Facebook- und Twitterprofilen, etwas, was schon an Internetkriminalität grenzt.
AntwortenLöschenChristian Bender hat nicht mit der Produktion von Videos über Verschwörungstheorien nach seinem Gerichtsurteil am 14. März (nicht 13.) begonnen, sondern schon Wochen vorher. Sein Gesinnungswandel ist auch nicht über Nacht eingetreten, sondern hat sich über Monate angebahnt.
Es ist wohl für einige schwer zu verstehen, dass jemand erkennt, dass er auf dem Holzweg war und nach gründlicher Prüfung seiner bisherigen Ansichten zu dem Ergebnis kommt, dass er in der Vergangenheit Lügen aufgesessen war, denen er bedingungslos geglaubt hatte.
Merkwürdigerweise hörte man über diejenigen, die jetzt über ihn herziehen, kein kritisches Wort, als er noch als Volksfunk aktiv war. Man kann daraus auch eine Zustimmung zu seinem früheren Verhalten ableiten. Und diese Leute können es nicht verkraften, dass Christian Bender sich in einem Jahr weiter entwickelt hat, während sie noch den menschenverachtenden Ansichten von früher verhaftet sind.