Dienstag, 21. April 2015

Israel: Bagger walzen palästinensisches Dorf nieder – zum 84. mal

Die israelische Polizei ist am Montagmorgen in ein Beduinendorf in der Wüste Negev einmarschiert und zwang die Bewohner ihre Häuser zu verlassen. Dann kamen Bagger und walzten das Dorf nieder – bereits zum 84. mal seit 1948. Die Bewohner gaben an, weiterhin standhaft zu bleiben.

Ein junger Beduine schaut zu, wie ein Bulldozer sein Haus zerstört, al-Sa'wa, Wüste Negev, 23. Dezember 2014 (Foto: Yotam Ronen / Activestills.org)

Israelische Bagger und Bulldozer haben am Montagmorgen das Beduinendorf al-Araqib in der Negev-Wüste dem Erdboden gleichgemacht. Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 wurde das Dorf bereits zum 84. mal niedergewalzt, wie das Palästinensische Informationszentrum meldet.
Eine große Anzahl israelischer Polizisten habe das Dorf gestürmt, belagert und abgesperrt. Daraufhin seien Bagger und Bulldozer angerollt um die Gebäude zu zerstören. Salim al-Touri, einer der Bewohner des Dorfes, gab an, dass die Polizisten die Bewohner dazu gezwungen hätten ihre Häuser zu verlassen. Die Bewohner des Dorfes sagten, dass sie weiterhin standhaft bleiben und ihr Zuhause keinesfalls verlassen werden.
Der Abriss des Dorfes ist Teil der israelischen Siedlungspolitik in der Wüste Negev. Mehr als 120.000 Palästinenser sollen aus ihren Dörfern vertrieben werden, um Platz für neue israelische Siedlungen zu schaffen, schreibt die Webseite.
Im Mai 2013 genehmigte eine israelische Regierungskommission einen Gesetzentwurf, nach dem “nicht anerkannte” Beduinendörfer in der Wüste Negev durch Israels Polizei evakuiert werden dürfen. Viele der Dörfer existierten bereits lange Zeit vor der Staatsgründung Israels.

Quelle

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