Freitag, 8. August 2014

Anonymous: Grundsatzartikel

Dr. Paul Craig Roberts war unter US-Präsident Ronald Reagan
stellvertretender Finanzminister der Vereinigten Staaten. Er sagt: [...]
Zwei Szenarien sind wahrscheinlich: Entweder wird der Dollar aufgegeben
werden und stark an Wert verlieren. Dann würde Washington seinen Status
als Supermacht einbüßen und die Bedrohung für den Weltfrieden wäre
vorbei. Oder aber Washington führt seine Marionetten in einen
Militärkonflikt mit Russland und China. Die Folgen eines derartigen
Kriegs wären weitaus katastrophaler als der Zusammenbruch des Dollars. [...]

Von Dr. Paul Craig Roberts

Steht das Ende der USA bevor oder das Ende der Welt?
Eines von beiden wird es sein!

2014 dürfte das Jahr der Entscheidung für die USA werden. Von zwei
Seiten aus steigt der Druck auf den US-Dollar. Zum einen kann die
US-Notenbank nicht mehr so am Goldpreis schrauben, denn die Goldreserven
des Westens schwinden und das Wissen um die illegalen
Preismanipulationen durch die Fed verbreitet sich immer stärker am
Markt. Die Beweise, dass zu Zeiten schwachen Handels der
Papiergold-Markt massiv mit ungedeckten Leerverkäufen geflutet wird,
sprechen eine eindeutige Sprache. Es ist offensichtlich, dass auf dem
Futures-Markt der Goldpreis manipuliert wird, um den Dollarwert vor den
Folgen der Quantitativen Lockerung zu schützen.

Zum anderen steigt der Druck, weil die Regierung Obama so dumm war,
Russland Sanktionen anzudrohen. Andere Länder nehmen es nicht mehr hin,
dass Washington den Status des Dollar als Weltwährung missbraucht. Das
internationale Zahlungssystem basiert auf dem Dollar und Washington
nutzt das aus, um Volkswirtschaften der Länder abzustrafen, die sich
Washingtons politischer Hegemonie widersetzen.

Russland und China reicht es. Wie ich gemeldet habe und auch Peter
Koenig geschrieben hat [1], koppeln Russland und China ihren
Auslandshandel vom Dollar ab. Russland wird künftig seine Geschäfte –
inklusive der Öl- und Erdgasverkäufe nach Europa - in Rubel abwickeln
und in den Währungen der BRICS-Partner. Die Nachfrage nach dem Dollar
sinkt damit deutlich, entsprechend auch der Wechselkurs.

John Williams (shadowstats.com) hat deutlich aufgezeigt, dass sich die
US-Wirtschaft nicht von dem Abschwung von 2008 erholt hat und im
Gegenteil noch schwächer geworden ist. Dass seit Jahren die Einkommen
nicht wachsen, setzt der großen Mehrheit der US-Bevölkerung sehr stark
zu. Die USA sind inzwischen von Importen abhängig, was zur Folge hat,
dass eine Abwertung des Dollar die Preise in den USA steigen lässt und
die Lebensstandards weiter fallen.

Die Beweislage spricht klar dafür, dass die US-Wirtschaft 2014 in eine
Strukturkrise gerät. Das ist die Schlussfolgerung, zu der John Williams
in seinem Bericht vom 9. April kommt.

Dieses Jahr werden wir möglicherweise auch den Zerfall der NATO und
sogar der EU erleben. Mit dem rücksichtslosen Staatsstreich in der
Ukraine und der Androhung von Sanktionen gegen Russland hat Washington
seine NATO-Marionettenstaaten in gefährliches Terrain gedrängt.
Washington hatte mit anderen Reaktionen gerechnet, was den Sturz der
gewählten demokratischen Regierung der Ukraine und die Installierung
einer Marionettenregierung anbelangt. Die Krim hat sich rasch aus der
Ukraine verabschiedet und sich wieder Russland angeschlossen. Andere
ehemalige russische Gebiete in der Ukraine könnten demnächst folgen. In
Lugansk, Donezk und Charkiw fordern Demonstranten eigene
Volksbefragungen. Demonstranten haben die Volksrepublik Donezk und die
Volksrepublik Charkiw ausgerufen. Washingtons Marionettenregierung in
Kiew hat angedroht, die Protestaktionen gewaltsam niederzuschlagen [2].
Washington behauptet, dass die Demonstrationen von Russland organisiert
werden, aber niemand glaubt Washington, nicht einmal die eigenen
ukrainischen Marionetten.

Unter den Einheiten, die Kiew zur Befriedung der Separatisten in der
Ostukraine entsandt hat, befinden sich laut russischen Medienberichten
US-Söldner. Ein Parlamentarier der rechtsgerichteten, neonazistischen
Vaterlandspartei hat dazu aufgerufen, die Demonstranten zu erschießen.
Gewalt gegen die Demonstranten dürfte die russische Armee auf den Plan
rufen und dazu führen, dass Russland die ehemaligen Gebiete in der
Ostukraine zurückerhält, die der Ukraine durch die KPdSU zugeteilt
worden waren.

Washington hat nichts Besseres zu tun, als wild mit Drohungen um sich zu
werfen. Damit drängt Washington Europa gleich in zwei absolut
unerwünschte Konfrontationen. Europa will nicht wegen des amerikanischen
Staatsstreichs in Kiew Krieg mit Russland führen und die Europäer wissen
zudem, dass echte Sanktionen gegen Russland ihnen selbst deutlich mehr
Schaden zufügen würden. Die EU steht unter gewaltiger Belastung: Die
wirtschaftliche Schieflage zwischen den Mitgliedsstaaten wächst, die
Arbeitslosigkeit ist hoch, den ärmeren Mitgliedsstaaten wurde ein
strenger wirtschaftlicher Sparkurs auferlegt. Die Europäer haben keine
Lust, nun auch noch den Löwenanteil eines Konflikts abzubekommen, den
Washington mit Russland angezettelt hat. Washington bietet Europa Krieg
und Opfer, Russland und China dagegen bieten Handel und Freundschaft.
Washington wird sich nach Leibeskräften bemühen, die europäischen
Politiker, die man in der Tasche hat, auf Kurs zu halten, aber die
negativen Aspekte für Europa, die ein Mitziehen mit Washington mit sich
brächte, haben inzwischen deutlich zugenommen.

In den Augen der Welt erscheint Washington in vielerlei Hinsicht als
doppelzüngig, nicht vertrauenswürdig und völlig korrupt. Als James
Kidney, Staatsanwalt bei der US-Börsenaufsicht SEC, kürzlich in Rente
ging, nutzte er die Gelegenheit zur Abrechnung: Seine Vorgesetzten, so
Kidney, hätten seine Bemühungen abgewürgt, Goldman Sachs und andere
Banken der Kategorie »Too big to fail« anzuklagen, denn seine Bosse bei
der SEC seien nicht auf Gerechtigkeit aus, sondern darauf, »nach dem
Staatsdienst hochbezahlte Jobs zu bekommen«. Und dafür war es besser,
die Banken vor gerichtlicher Nachstellung zu schützen [3].

Die amerikanische Regierungsbehörde U.S. Agency for International
Development wurde bei dem Versuch ertappt, über soziale Medien die
Regierung Kubas zu stürzen [4].

Zu dieser dreisten Unverfrorenheit gesellen sich noch der Sturz der
ukrainischen Regierung, der NSA-Abhörskandal, Seymour Hershs
investigative Ermittlungen, denen zufolge der Giftgas-Angriff in Syrien
vom NATO-Mitglied Türkei arrangiert wurde, um einen amerikanischen
Militärschlag gegen Syrien rechtfertigen zu können, der Zwangsstopp für
Boliviens Präsident Evo Morales, dessen Präsidentenflugzeug durchsucht
wurde, Saddam Husseins »Massenvernichtungswaffen«, der Missbrauch des
libyschen Überflugverbots für Militärangriffe und so weiter und so fort.
Der Glaube anderer Länder an die Urteilskraft und Integrität der
US-Regierung hat so stark gelitten, dass die Welt nicht länger an eine
Führungsrolle Washingtons glaubt. Washington bleiben nur Drohungen und
Bestechungen, immer häufiger tritt die US-Regierung als Drangsalierer auf.

Die eigene Glaubwürdigkeit hat Washington selbst ruiniert und das blieb
nicht ohne Folgen. Am schlimmsten ist die wachsende Erkenntnis, dass
Washingtons hanebüchene Verschwörungstheorie zu 9/11 falsch ist. Die
absurde Verschwörungstheorie wurde in sämtlichen Details von zahlreichen
unabhängigen Experten genauso widerlegt wie von über 100 Ersthelfern.
Kein halbwegs vernünftiger Mensch kann glauben, dass es ein paar Saudis
ohne Flugerfahrung ohne die Hilfe eines Geheimdienstes gelingt, die
komplette nationale Sicherheit hinters Licht zu führen, nicht nur alle
16 amerikanischen Nachrichtendienste, sondern auch die
Nachrichtendienste der NATO und Israels.

Nichts funktionierte am 11. September. Die Flughafensicherheit versagte
vier Mal innerhalb einer Stunde – häufiger als in den anderen 116 232
Stunden des 21. Jahrhunderts zusammen. Erstmals in der Geschichte der US
Air Force bekam man keine Abfangjäger in die Luft. Erstmals in der
Geschichte verlor die Flugüberwachung Flugzeuge bis zu einer Stunde lang
und meldete das nicht. Erstmals in der Geschichte führten mit niedriger
Temperatur brennende, kurzlebige Feuer auf einigen Stockwerken dazu,
dass massive Stahlstrukturen nachgaben und einstürzten. Erstmals in der
Geschichte brachen drei Wolkenkratzer praktisch im freien Fall ein, ohne
dass kontrollierte Sprengungen im unteren Bereich Widerstände entfernt
hätten.

Zwei Drittel der Amerikaner fielen auf diese hanebüchene Geschichte
herein. Der linke Flügel fiel darauf herein, weil hier ja die
Unterdrückten gegen Amerikas Imperium des Bösen zurückschlugen. Der
rechte Flügel fiel darauf herein, weil hier ja die bösen bösen Muslime
auf das gute Amerika losgingen. Präsident George W. Bush fasste die
Meinung der Rechten ganz gut zusammen: »Sie hassen uns wegen unserer
Freiheit und Demokratie.«

Aber sonst glaubte es niemand, schon gar nicht die Italiener. Dort
kannte man sich mit Regierungsaktionen unter falscher Flagge aus, seit
ihr Präsident dem Volk einige Jahre zuvor die Wahrheit über die
»Operation Gladio« gestanden hatte. »Operation Gladio« war in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine gemeinsame Operation von CIA
und italienischem Geheimdienst gewesen. Es ging darum, bei
Bombenanschlägen in Europa Frauen und Kinder zu töten und die Schuld
dann den Kommunisten in die Schuhe zu schieben. So sollte Europas
kommunistischen Parteien geschadet werden.

Italiener gehörten mit zu den ersten, die in Videopräsentationen
Washingtons hanebüchene 9/11-Theorie hinterfragten. Die beste dieser
Präsentationen ist der 105 Minuten lange Film Zero, den man sich hier
ansehen kann:

Dokumentarfilm "Zero":
http://www.youtube.com/watch?v=QU961SGps8g

Zero wurde vom italienischen Unternehmen Telemaco als Untersuchung zu
den Vorfällen von 9/11 produziert. Viele Prominente treten dort auf,
dazu unabhängige Experten. Gemeinsam widerlegen sie jede einzelne
Behauptung, die die USA als Erklärung für 9/11 angeführt haben. Der Film
wurde dem Europaparlament gezeigt. Wer diesen Film sieht, kann nicht ein
Wort der offiziellen Erklärungen zu 9/11 mehr glauben.

Es bleibt eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung: Teile der
US-Regierung sprengten drei Wolkenkratzer in New York, um den Irak,
Afghanistan, Libyen, Somalia, Syrien, den Iran und die Hisbollah zu
zerstören und die USA auf den neokonservativen Kurs als globale
Hegemonialmacht einzuschwören. China und Russland protestierten gegen
Libyens Zerstörung, nahmen es aber zum eigenen Schaden hin. Aber beim
Iran war eine rote Linie erreicht. Washington kam nicht weiter, also
beschloss man, Russland in der Ukraine massiven Ärger zu bereiten und so
von den amerikanischen Plänen an anderer Stelle abzulenken.

China ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite steht der Nutzen,
den man aus dem Handelsüberschuss mit den USA zieht, auf der anderen
Seite steht die Tatsache, dass Washington China immer stärker mit
Marine- und Luftwaffenstützpunkten einkreist. China kommt zu dem
Schluss, dass man denselben Feind wie Russland hat, nämlich Washington.

Zwei Szenarien sind wahrscheinlich: Entweder wird der Dollar aufgegeben
werden und stark an Wert verlieren. Dann würde Washington seinen Status
als Supermacht einbüßen und die Bedrohung für den Weltfrieden wäre
vorbei. Oder aber Washington führt seine Marionetten in einen
Militärkonflikt mit Russland und China. Die Folgen eines derartigen
Kriegs wären weitaus katastrophaler als der Zusammenbruch des Dollars.

Über den Autor:

US-Präsident Ronald Reagan ernannte Dr. Roberts zum stellvertretenden
Finanzminister der Vereinigten Staaten mit dem Zuständigkeitsbereich
Wirtschaftspolitik und wurde durch den US-Senat in seinem Amt bestätigt.
Von 1975 bis 1978 diente Dr. Roberts im US-Kongress, in dem er das
Kemp-Roth Gesetz entwarf. Darüber hinaus spielte er eine führende Rolle
in Bezug auf das Werben unter beiden Parteien zur Entwicklung einer
angebotsorientierten Wirtschaftspolitik. Nachdem er aus dem
US-Finanzministerium ausschied, betätigte er sich als Berater des
amerikanischen Verteidigungs- und Handelsministeriums.

Dr. Roberts war Mitherausgeber und Kolumnist des The Wall Street
Journal, Kolumnist für Business Week sowie den Scripps Howard News
Service. Im Jahr 1992 wurde er mit dem Warren Brookes Award für
exzellente Leistungen im Journalismus ausgezeichnet. 1993 kürte ihn
Forbes Media zu einem der einflussreichsten und besten Journalisten in
den Vereinigten Staaten.

Dr. Roberts wurde für seine herausragenden Leistungen zur Formulierung
der ökonomischen Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten mit dem
Meritorious Service Award des US-Finanzministeriums ausgezeichnet. Im
Jahr 1987 zeichnete ihn die französische Regierung für seine Leistungen
einer Erneuerung der Wirtschaftswissenschaften und -strategien nach
einem halben Jahrhundert des Staatsinterventionismus aus und nahm Dr.
Roberts in die Ehrenlegion auf. Er gehört nicht nur in den USA zum Who's
Who der Gesellschaft, sondern in der ganzen Welt.

Querverweise:

[1] http://www.informationclearinghouse.info/article38165.htm

[2] http://rt.com/news/eastern-ukraine-violence-threats-405/

[3] http://www.counterpunch.org/2014/04/09/65578/

[4] http://rt.com/news/cuba-usaid-senate-zunzuneo-241/

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