Dr. Joseph Mercola
Im Jahr 1931 erhielt der deutsche 
Biochemiker Dr. Otto Warburg für  die Entdeckung, dass Krebszellen einen
 komplett anderen  Energiestoffwechsel haben als gesunde Zellen, den 
Nobelpreis für  Physiologie oder Medizin. Für die meisten Experten ist 
er der wichtigste  Biochemiker des 20. Jahrhunderts. In seinem 
Laboratorium arbeitete  unter anderem auch Dr. Hans Adolf Krebs, nach 
dem der Krebs-Zyklus1 benannt ist. 
Der Krebs- oder Citrat-Zyklus bezieht sich auf die oxidativen 
Abbaureaktionen in den Mitochondrien. Worin also unterscheidet sich die 
metabolische Inflexibilität der Krebszellen von gesunden Zellen?
Eine Zelle kann auf zwei Arten Energie erzeugen: aerob in den 
Mitochondrien oder anaerob im Zytoplasma. Bei letzterem Vorgang wird 
Milchsäure – ein toxisches Abbauprodukt – gebildet. Warburg fand heraus,
 dass Krebszellen unter Einwirkung von Sauerstoff zu viel Milchsäure 
produzieren. Dies wurde als Warburg-Effekt bekannt.
Die mitochondrische Energiegewinnung ist weit effektiver: Sie erzeugt
 bis zu 32-mal mehr Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) als 
die anaerobe Energieproduktion.
Warburg schlussfolgerte, dass die Hauptursache für Krebs die Umkehr 
der Energiegewinnung von der aeroben Form zu einer primitiveren Form, 
der anaeroben Fermentierung, sei.
Um Krebs zu heilen, so Warburg, müsse man den Kreislauf der 
Energiegewinnung, der den Tumor nährt, unterbrechen. Und indem man den 
aeroben Energiestoffwechsel wiederherstellt, könnte man den Krebs 
»aushungern« und zum Abklingen bringen.
Warburg konnte seine Hypothese nie hieb- und stichfest beweisen, 
verteidigte sie aber bis zu seinem Tod im Jahr 1970. Eines seiner 
Lebensziele bestand darin, ein Mittel gegen Krebs zu finden. 
Bedauerlicherweise – und so typisch für die Wissenschaft – wurden seine 
Theorien außer von seinen direkten Kollegen von der konventionellen 
Lehre niemals anerkannt – bis jetzt.
Die 
New York Times2 veröffentlichte vor Kurzem 
einen detaillierten Artikel über die Geschichte der modernen 
Krebsforschung, unter anderem auch Warburgs Theorien über Krebs, die 
inzwischen auf mehr Akzeptanz stoßen.
Zucker nährt Krebs
Warburgs Entdeckung besteht – vereinfacht gesagt – darin, dass sich 
Krebszellen hauptsächlich durch das anaerobe Verbrennen von Zucker 
ernähren. Ohne Zucker fehlt den meisten Krebszellen schlicht die 
metabolische Flexibilität, um zu überleben. In dem Artikel in der 
New York Times ist zu lesen:
»Der Warburg-Effekt tritt in schätzungsweise bis zu 80 Prozent 
aller Krebsfälle auf. Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET), ein 
wichtiges Werkzeug zur Stadienbestimmung und Diagnose von Krebs, stellt 
die Regionen im Körper fest, wo Zellen besonders viel Glukose 
konsumieren.
 
In vielen Fällen ist die Prognose für den Patienten umso schlimmer, je mehr Glukose der Tumor verbraucht.«
Leider verliefen sich Warburgs Theorien schnell im Obskuren, als 
Wissenschaftler ihr Augenmerk auf die Genetik richteten. Die 
Molekularbiologen Dr. James Watson und Dr. Francis Crick entdeckten im 
Jahr 1953 die DNA, und von da an konzentrierte sich die gesamte 
Krebsforschung hauptsächlich auf die Genetik.
Die Hypothese von der Vererbung kam noch mehr in Fahrt, als 
Dr. Harold Varmus und Dr. Michael Bishop im Jahr 1976 den Nobelpreis für
 den Nachweis von viralen Krebsgenen in der DNA von Krebszellen 
erhielten.
Das Warburg-Revival
Es sollte noch 30 Jahre dauern, ehe die nächste große Revision der 
vorherrschenden Krebshypothese anstand. Das Projekt des »Cancer Genome 
Atlas«, in dem alle Mutationen verzeichnet werden sollten, die man für 
krebsauslösend hält, kam im Jahr 2006 zu einem erstaunlichen Schluss: 
Die genetischen Mutationen sind in Wirklichkeit viel beliebiger, als 
zuvor angenommen wurde.
Tatsächlich sind sie derart zufällig, dass es eigentlich unmöglich 
ist, den genetischen Ursprung von Krebs näher zu bestimmen. Bei einigen 
Krebstumoren waren sogar 
gar keine Mutationen nachzuweisen. 
Statt die schlussendlichen Beweise zu liefern, die dem Krebs endlich ein
 Ende setzen würden, enthüllte der Cancer Genome Atlas etwas, das in der
 Gleichung bislang völlig gefehlt hatte.
Im Lauf der Zeit begannen Forscher zu überlegen, ob die Entstehung 
von Krebs tatsächlich mit Warburgs Theorie über den Energiestoffwechsel 
zu tun haben könnte. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler 
erkannt, dass es nicht die genetischen Defekte sind, die Krebs 
verursachen.
Vielmehr treten zuerst mitochondrische Schäden auf, die dann die kerngenetischen Mutationen 
hervorrufen. Die 
New York Times schreibt:
»Normalerweise sind in einem einzigen Krebs vielerlei Mutationen 
zu erkennen. Aber der Körper hat nur eingeschränkte Möglichkeiten, 
Energie zu erzeugen und das Wachstum anzukurbeln. Krebszellen sind auf 
diese Kraftstoffe auf eine andere Art angewiesen als gesunde Zellen.
 
Die Wissenschaftler an der Spitze des Warburg-Revivals hoffen, 
dass sie das Tumorwachstum verlangsamen – oder sogar anhalten – können, 
indem sie eine oder mehrere der vielen chemischen Reaktionen 
unterbrechen, die eine Zelle wuchern lassen. Und dass sie dadurch den 
Krebszellen die Nahrung entziehen, die sie dringend zum Wachsen 
brauchen.
 
Sogar Dr. James Watson, einer der Väter der Molekularbiologie, 
ist überzeugt, dass die Einwirkung auf den Stoffwechsel in der 
derzeitigen Krebsforschung vielversprechender ist als die genzentrierte 
Herangehensweise …
 
›Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals den Krebs-Zyklus lernen 
müsste‹, so Watson in Bezug auf die Art und Weise, wie sich eine Zelle 
mit Energie versorgt. ›Jetzt habe ich erkannt, dass es wohl nötig ist.‹«
Krebsauslösende Gene regulieren die Nährstoffaufnahme der Zellen
Die genetische Komponente ist jedoch noch nicht ganz auf der Strecke 
geblieben. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Reihe von 
Genen, die nachweislich Krebs hervorrufen können, indem sie die 
Zellteilung beeinflussen – darunter ein Gen namens AKT –, auch die 
Nährstoffaufnahme der Zellen kontrollieren. Bestimmte Gene spielen 
beispielsweise anscheinend eine Rolle in der übermäßigen Zuckeraufnahme 
von Krebszellen.
In der 
New York Times heißt es weiter:
»Dr. Craig Thompson, Präsident und Geschäftsführer des Memorial 
Sloan Kettering Cancer Center, gehört zu den entschiedensten Verfechtern
 dieses neuen Blicks auf den Stoffwechsel …
 
Seine Forschungsarbeit zeigte, dass Zellen Instruktionen von 
anderen Zellen brauchen, um sich zu ernähren, genau wie sie 
Instruktionen von anderen Zellen brauchen, um sich zu teilen.
 
Thompson vermutete: Wenn er die Mutationen identifizieren könnte,
 die eine Zelle dazu bringen, mehr Glukose aufzunehmen, als sie sollte, 
käme er der Erklärung, wie der Warburg-Effekt und Krebs anfangen, einen 
großen Schritt näher.
 
Das Protein, das das AKT-Gen produziert, ist Teil einer Kette von
 Signalproteinen, die in bis zu 80 Prozent aller Krebsarten mutiert ist.
 Thompson sagt, dass eine Zelle, wenn diese Proteine erst einmal in den 
Schnellgang geschaltet haben, nicht mehr auf die Signale anderer Zellen 
hört und sich stattdessen mit Glukose vollstopft.
 
Thompson fand heraus, dass er den ›vollen Warburg-Effekt‹ 
hervorrufen kann, indem er einfach ein aktiviertes AKT-Protein in eine 
normale Zelle einbaut. Laut Thompson tut die Zelle dann das, was jeder 
einzellige Organismus tut, wenn Nahrung vorhanden ist: so viel essen, 
wie sie kann, und möglichst viele Kopien von sich selbst produzieren.«
Während gesunde Zellen einen Reaktionsmechanismus haben, der sie 
Ressourcen bilden lässt, wenn wenig Nahrung vorhanden ist, haben 
Krebszellen diesen Mechanismus nicht und fressen kontinuierlich weiter.
Dr. Chi Van Dang, Direktor des Abramson Cancer Center an der 
University of Pennsylvania, bestätigt, dass Krebszellen »süchtig auf 
Nährstoffe« sind und »wenn sie nicht genug konsumieren können, zu 
sterben beginnen. Die Abhängigkeit von Nährstoffen erklärt, warum 
Veränderungen in den Stoffwechselreaktionen so häufig sind und erstmals 
passieren, wenn sich eine Zelle in Richtung Krebs entwickelt«.
Neue Behandlungswege lassen Krebspatienten hoffen
Die brillante koreanische Biochemikerin Dr. Young Hee Ko, die Anfang 
der 2000er-Jahre mit Peter Pedersen, Professor für Biochemie und 
Onkologie an der John Hopkins University in Baltimore, 
zusammenarbeitete, machte eine erstaunliche Entdeckung, die 
Krebspatienten Grund zur Hoffnung gibt. Heute ist Ko Chefin von 
KODiscovery im BioPark der University of Maryland und führt ihre Arbeit 
auf dem Feld des Zellstoffwechsels bei Krebs und neurogenerativen 
Erkrankungen fort.
Ko und Pedersen beobachteten, dass Krebszellen, wenn sie zu viel 
Milchsäure produzieren, auch mehr Poren namens 
Monocarbonsäure-Transferphosphate produzieren müssen, um die Milchsäure 
auszuleiten, sonst würde die Zelle von innen nach außen absterben. Wie 
erwähnt, ist Milchsäure eine toxische Substanz. Als Ko darüber 
nachdachte, wie man diesen funktionalen Unterschied zwischen normalen 
und Krebszellen nutzen könnte, erinnerte sie sich an eine Komponente 
namens 3-Bromopyruvat (3BP), die sie für ihre Doktorarbeit studiert 
hatte.
Dieses Molekül ähnelt der Milchsäure, ist aber hoch reaktiv. Ko 
glaubte, dass 3BP in der Lage sein könnte, in die Pore zu schlüpfen, 
durch die die Milchsäure aus der Krebszelle ausgestoßen wird. Ihre 
Vermutung bestätigte sich. In mehr als 100 Laborversuchen vertrieb 3BP 
alle chemotherapeutischen Wirkstoffe, die sie zum Abgleich heranzog. 
Kurz gesagt: 3BP »schmilzt« Tumore, indem es die Milchsäure daran 
hindert, aus der Krebszelle zu sickern, und diese somit von innen her 
abtötet.
Ein altes Diabetes-Mittel könnte im Krieg gegen Krebs ein neues Anwendungsgebiet finden
Interessanterweise hat sich Metformin, ein Arzneistoff zur 
Blutzuckersenkung bei Diabetes, ebenfalls als wirksam gegen Krebs 
erwiesen – eine weitere Bestätigung von Warburgs Theorie, dass Krebs in 
einem zuckerarmen Umfeld nicht gedeihen kann. In dem 
New York Times-Artikel 
heißt es:
»In den nächsten Jahren wird Metformin vermutlich in der 
Behandlung – oder zumindest in der Prävention – einiger Krebsarten 
eingesetzt werden. Weil Metformin eine Reihe von Stoffwechselreaktionen 
beeinflussen kann, ist der genaue Mechanismus, mit dem es seine 
Antikrebswirkung erzielt, noch umstritten. Aber die Ergebnisse 
zahlreicher epidemiologischer Studien sind eindeutig.
 
Diabetiker, die Metformin einnehmen, entwickeln anscheinend weit seltener Krebs als Diabetiker, die es nicht bekommen.
 
Am Ende seines Lebens war Warburg nahezu besessen auf seine 
Ernährung fixiert. Er glaubte, dass die meisten Krebsarten vermeidbar 
sind und dass Chemikalien im Essen und in der Landwirtschaft Tumore 
verursachen, indem sie die Atmung beeinflussen. Er aß nur noch selbst 
gebackenes Brot und trank Milch nur von einer von ihm ausgewählten 
Kuhherde …
 
Warburgs persönliche Diät ist wohl kein gangbarer Weg der 
Krebsvorsorge. Aber durch das Warburg-Revival waren Forscher in der 
Lage, eine Hypothese darüber zu entwickeln, wie die Ernährungsweisen, 
die für unsere Adipositas- und Diabetes-Epidemien verantwortlich sind – 
insbesondere eine zuckerreiche Ernährung, die zu einem dauerhaft 
erhöhten Insulinspiegel führt –, in Zellen den Warburg-Effekt und Krebs 
auslösen.«
 
Obwohl Metformin sehr wahrscheinlich positiv auf mitochondriale 
Störungen wirken kann, gibt es meiner Meinung nach weit bessere 
Optionen, denn Metformin wird mit Vitamin-B12-Mangel in Verbindung 
gebracht. Berberin ist ein natürliches pflanzliches Alkaloid und viel 
sicherer, funktioniert aber ganz ähnlich. Beide sind jedoch völlig fehl 
am Platz, wenn man nicht den täglichen Eiweißkonsum auf weniger als ein 
Gramm pro Kilogramm magere Körpermasse (Körpergesamtmasse ohne 
Körperfettanteil) und die Zufuhr von Nettokohlenhydraten auf höchstens 
40 Gramm täglich reduziert.
Aus meiner Sicht ist es bestenfalls töricht, die Ernährung als 
Vorbeugemaßnahme zu ignorieren. Wie Warburg bin auch ich davon 
überzeugt, dass die meisten Krebsarten durch die richtige Ernährung 
verhindert werden können. Neben der optimalen Nährstoffzufuhr ist aber 
auch die Vermeidung von Toxinen von Bedeutung. Dies ist einer der 
Gründe, warum ich vollwertige Lebensmittel empfehle, insbesondere 
Fleisch und andere Produkte von Weidetieren.
Die Bedeutung der Ernährung für eine erfolgreiche Krebsbehandlung
Der grundlegende Aspekt, der angegangen werden muss, ist der 
metabolische Mitochondrien-Defekt, und dazu sind die radikale 
Reduzierung der Nettokohlenhydrate und die vermehrte Zufuhr hochwertiger
 Fette erforderlich. Bis zu 85 Prozent der täglichen Kalorien sollten 
gesunde Fette liefern, daneben brauchen Sie eine 
vernünftige Menge an hochwertigen Proteinen – zu viele Proteine können ebenfalls das Krebswachstum fördern.
Das ist tatsächlich die Lösung. Wenn Sie das nicht befolgen, können auch andere Behandlungen, auch mit 3BP, nicht funktionieren.
Man sollte sich bewusst machen, dass Glukose ein grundsätzlich 
»schmutziger« Kraftstoff ist, weil sie viel mehr reaktive 
Sauerstoffspezies produziert als die Fettverbrennung. Aber um Fett zu 
verbrennen, müssen Ihre Zellen gesund und normal sein. Krebszellen fehlt
 die metabolische Flexibilität, um Fett zu verbrennen. Deshalb ist eine 
gesunde fettreiche Ernährung als Antikrebsstrategie so effektiv.
Wenn Ihr Körper aufhört, Glukose als Hauptkraftstoff zu verbrennen, 
und sich stattdessen auf die Fettverbrennung konzentriert, müssen 
Krebszellen tatsächlich ums Überleben kämpfen, weil die meisten ihrer 
Mitochondrien gestört sind und Sauerstoff nicht zur 
Kraftstoffverbrennung nutzen können. Gleichzeitig werden die gesunden 
Zellen mit idealem Kraftstoff versorgt, der die oxidativen Schäden 
verringert und die Mitochondrien-Funktion optimiert. In der Folge 
beginnen gesunde Zellen zu wachsen, während Krebszellen »ausgehungert« 
werden.
Für die optimale Gesundheit brauchen Sie genügend Kohlenhydrate, 
Fette und Proteine. Doch seit dem Aufkommen industriell verarbeiteter 
Lebensmittel und industrieller Landwirtschaftsmethoden wird es immer 
schwieriger, gesunde Nahrung zu finden. Es gibt gesunde Kohlenhydrate 
und ungesunde. Bei Fetten ist es genauso. Auch in puncto Eiweiß gilt es 
abzuwägen, weil zu viel davon ebenfalls zu Krankheiten führen kann. Für 
die beste mitochondriale Funktion ist folgende Zusammensetzung optimal:
- 75 bis 85 Prozent der Gesamtkalorien in Form von Fetten,
- 8 bis 15 Prozent der Gesamtkalorien in Form von Kohlenhydraten, davon doppelt so viele Ballaststoffe wie Nettokohlenhydrate,
- 7 bis 10 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr in Form von Proteinen (hochwertiges Fleisch und andere Produkte von Weidetieren).
Ernährungsempfehlungen für Fette
Gesunde Fette
3 sollten etwa 75 bis 85 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen. Die Betonung liegt auf 
gesund,
 da die allermeisten Fette, die wir zu uns nehmen, ungesund sind. 
Vermeiden Sie alle raffinierten und in Flaschen abgefüllten Öle außer 
zertifizierten Olivenölen, weil 80 Prozent mit Pflanzenölen verfälscht 
sind.
Idealerweise konsumiert man mehr einfach ungesättigte Fettsäuren als 
gesättigte. Beschränken Sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf weniger
 als zehn Prozent – sonst erhöht sich deren Konzentration in der inneren
 Mitochondrien-Membran, die für oxidative Schäden durch die dort 
gebildeten reaktiven Sauerstoffspezies anfälliger macht.
Und nehmen Sie nicht mehr als fünf Prozent Ihrer täglichen Kalorien 
in Form von Omega-6-Fettsäuren zu sich. Zusammen sollten Omega-6- und 
Omega-3-Fettsäuren nicht mehr als zehn Prozent ausmachen, und das 
Verhältnis Omega 6 zu Omega 3 sollte unter 2 liegen. Gesunde Fette 
liefern:
- Oliven und Olivenöl,
- rohe Nüsse wie Macadamia- und Pekan-Nüsse sowie Samen wie schwarzer Sesam, Kreuzkümmel, Kürbiskerne und Hanfsamen,
- Fleisch von Weidetieren,
- Kokosnüsse und Kokosöl,
- Eigelb aus biologischer Landwirtschaft,
- Schweineschmalz, Rindertalg und Ghee,
- Butter aus roher Bio-Milch von Weidekühen und Kakaobutter,
- Avocados,
- tierische Omega-3-Fettsäuren wie Krill-Öl.
Ernährungsempfehlungen für Kohlenhydrate
Es gibt Lebensmittel mit ballaststoffreichen Kohlenhydraten 
(hauptsächlich Obst und Gemüse) und solche ohne Ballaststoffe und mit 
vielen Nettokohlenhydraten (Zucker und industriell verarbeitetes 
Getreide). Idealerweise nimmt man zweimal so viele Ballaststoffe wie 
Nettokohlenhydrate zu sich. Wenn also Kohlenhydrate zehn Prozent Ihrer 
täglichen Kalorienzufuhr ausmachen, sollte mindestens die Hälfte davon 
aus Ballaststoffen bestehen.
Ballaststoffe werden nicht abgebaut und in Zucker aufgespalten, das 
heißt, sie beeinflussen Ihre Insulin-, Leptin- und mTor-Spiegel nicht. 
Zudem profitiert die Gesundheit von Ballaststoffen, weil sie 
beispielsweise bei der Gewichtskontrolle helfen und das Risiko für 
bestimmte Krebsarten senken.
4 Wie in dem erwähnten 
New York Times-Artikel zu lesen ist, spielt Ihr Insulinspiegel bei Krebs eine sehr wichtige Rolle:
»Die Insulin-Hypothese ist auf eine Studie von Dr. Lewis Cantley 
zurückzuführen. In den 1980er-Jahren fand Cantley heraus, wie Insulin – 
das von der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird und Zellen befiehlt, 
Glukose aufzunehmen – das Geschehen innerhalb einer Zelle beeinflusst.
 
Cantley spricht heute von Insulin und einem eng verwandten 
Hormon, IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1 [insulinähnlicher 
Wachstumsfaktor 1]), als ›Meister‹-Aktivatoren von 
Stoffwechselproteinen, die mit Krebs in Zusammenhang stehen. Er sieht 
inzwischen Hinweise darauf, dass in manchen Fällen ›das Insulin selbst 
den Tumor auslöst‹.
 
Eine Art, den Warburg-Effekt zu verstehen, sagt Cantley, ist, 
dass die Insulin- oder IGF-1-Signalreaktion ›schiefläuft – die 
entsprechenden Zellen verhalten sich so, als würde das Insulin ihnen 
befehlen, ständig Glukose aufzunehmen und zu wachsen‹. Laut Cantley, der
 Zucker nach Möglichkeit gänzlich meidet, sind die Auswirkungen einer 
zuckerreichen Ernährung auf Kolorektal-, Brust- und andere Krebsarten 
›erschreckend hoch‹ und ›ziemlich beängstigend‹.«
 
Das größte Augenmerk ist auf den Konsum von Nettokohlenhydraten zu 
richten, der so niedrig wie möglich sein sollte. Wenn Sie von den 
Gesamtkohlenhydraten (in Gramm) die Ballaststoffe abziehen, erhalten Sie
 die Nettokohlenhydrate eines Lebensmittels. Für beste Gesundheit und 
Vorbeugung gegen Krankheiten empfehle ich, Ihre Nettokohlenhydrate unter
 40 bis 50Gramm täglich zu halten.
Der einzige Weg, Ihren täglichen Konsum von Ballaststoffen und 
Nettokohlenhydraten zu berechnen, ist ein Tagebuch, in dem Sie alle 
verzehrten Speisen eintragen. Empfehlenswerte ballaststoffreiche 
Nahrungsmittel sind zum Beispiel:
- Chia-Samen,
- Blumenkohl,
- Erbsen,
- Beeren,
- Wurzel- und Knollengemüse wie Zwiebeln und Süßkartoffeln,
- Gemüse wie Brokkoli und Rosenkohl,
- rohe Nüsse,
- grüne Bohnen,
- Flohsamenschalen.
Ernährungsempfehlungen für Protein
Zu guter Letzt gibt es auch eine Obergrenze dafür, wie viel Eiweiß 
Sie täglich verwerten können. Nehmen Sie mehr zu sich, als Ihr Körper 
für Reparaturen und Wachstum braucht, nähren Sie damit nur 
Krankheitsprozesse. Ideal gilt ein täglicher Proteinkonsum von etwa 
einem Gramm pro Pfund magere Körpermasse. Für die meisten von uns 
bedeutet das rund 40 bis 60 Gramm pro Tag, aber viele Amerikaner 
konsumieren drei- bis fünfmal so viel. Das kann genau wie zu viel Zucker
 das Krebsrisiko erhöhen.
Reichlich Protein ist in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, 
Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen enthalten. Bestimmte Gemüsesorten wie 
etwa Brokkoli liefern ebenfalls viel Eiweiß. Um Ihren Proteinbedarf zu 
errechnen, bestimmen Sie zunächst Ihre magere Körpermasse. Ziehen Sie 
Ihren Körperfettanteil von 100 ab. Wenn Sie zum Beispiel 20 Prozent 
Körperfett haben, haben Sie eine magere Körpermasse von 80 Prozent. 
Multiplizieren Sie einfach diesen Prozentsatz (in diesem Fall 0,8) mit 
Ihrem aktuellen Gewicht. Das Ergebnis ist Ihre magere Körpermasse in 
Kilogramm.
Als Nächstes schreiben Sie ein paar Tage lang alles auf, was Sie zu 
sich nehmen, und berechnen aus all diesen Nahrungsquellen die Menge 
Ihrer täglichen Proteinzufuhr. Sie sollten nicht mehr als ein halbes 
Gramm Eiweiß pro Pfund magere Körpermasse konsumieren. Wenn Sie momentan
 mehr zu sich nehmen, passen Sie Ihren Eiweißkonsum entsprechend an. Ein
 paar Beispiele für den Proteingehalt von Lebensmitteln:
- 100 Gramm rotes Fleisch, Schwein, Geflügel und Meeresfrüchte: ca. 20 bis 30 Gramm,
- eine Tasse (1/4 Liter oder 250 Gramm) Samen und Nüsse: ca. 16 bis 24 Gramm, 
- gegartes Getreide: ca. 5 bis 7 Gramm pro Tasse,
- Eier: ca. 6 bis 8 Gramm pro Stück. Ein Omelett aus zwei Eiern 
liefert also 12 bis 16 Gramm Protein. Wenn Sie Käse dazugeben, müssen 
Sie auch dessen Eiweiß einrechnen (siehe Etikett),
- gegarte Bohnen: ca. 14 bis 16 Gramm pro Tasse,
- Gemüse: meist ca. 30 bis 60 Gramm pro Kilo.
Die Optimierung der Mitochondrien-Funktion ist der Schlüssel zur Krebsvorbeugung und -behandlung
Inzwischen fangen wir an zu verstehen, dass Störungen in der 
Mitochondrien-Funktion bei wirklich allen Krankheiten eine Rolle 
spielen, und ganz besonders bei Krebs. Und auch Ihr Lebensstil hat damit
 zu tun. Daher sind Maßnahmen zur Unterstützung und Verbesserung der 
Mitochondrien wie 
Ketose
 (durch fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung), intermittierendes 
Fasten und hochintensives Training alle Teile der Lösung.
Einer der Gründe für den hohen Nutzen einer fettreichen, 
kohlenhydratarmen Ernährung ist, dass sie Entzündungen nahezu auf null 
herunterfährt. Und wenn Entzündungen verschwinden, kann Ihr Körper 
heilen. Zudem nimmt sie in Sachen Alterungsprozess den redensartlichen 
Fuß vom Gaspedal. Leider profitieren schätzungsweise mehr als 99 Prozent
 der Menschen nicht von den Vorteilen, die diese Ernährung mit sich 
bringt, einfach weil sie noch nichts davon gehört oder es nicht 
verstanden haben.
Deshalb werde ich mich in meinem nächsten Buch mit der Optimierung 
der Mitochondrien-Funktion beschäftigen. Ich glaube fest daran, dass sie
 für die Bekämpfung nicht nur der Krebsepidemie, sondern auch vieler 
anderer Epidemien eine Schlüsselrolle spielt. Die wirklich großartige 
Nachricht ist schlussendlich, dass Sie viel mehr Kontrolle über Ihre 
Gesundheit und Ihr Krebsrisiko haben, als Sie vielleicht denken.
Quelle: 
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/dr-joseph-mercola/wie-eine-fettreiche-ernaehrung-krebs-aushungern-kann.html